Alle Einsendungen wurden von einer hochkarätigen Jury besprochen und hier stellen wir Euch die Klaviergestalter von Play Me, I’m Yours 2017 vor!
„Musik entfesselt“
von Dipl.-Ing. der Landespflege Cordula Klein
Die Diplom-Ingenieurin der Landespflege, die auch genauso gut Dichterin hätte werden können, präsentiert uns beim diesjährigen ‘Play Me, I’m Yours’ ein Klavier mit dem Titel “Musik entfesselt”. Ziel ihres Konzepts ist ein “umgarntes Publikum” durch ein “gelöstes Spiel” mit “entwickelten Melodien” und “befreiten Tönen” von “gefesselten Pianisten”. Dafür umwickelt sie das Instrument mit einem dicken Juteseil und installiert darauf ein großes Metallgitter im Stil geschwungener Notenlinien mit der Aufschrift “Musik”. Das wird die vorbeischlendernden, “befangenen Passanten” mit Sicherheit auf Anhieb entfesseln und begeistern!
„Lock Me Amadeus“
von Schreiner Oliver Küspert
Mit seinem Klavier “Lock me, Amadeus” will der gelernte Schreiner den Pianisten musikalische Höchstleistungen entlocken. Die aus Holz gefertigten Locken, welche am ganzen Klavier angebracht werden, sollen an die Haarpracht des berühmten Musikers Wolfgang Amadeus Mozart erinnern und interessierte Klavierspieler anlocken, die das Publikum zum rocken bringen.
„Das geometrische Klavier“
von Künstlerin Zhenya Li
Das „Geometrisches Klavier“ wird im Stile des niederländischen Künstlers Piet Mondrian lackiert. “Mit seinem späteren Werken gehörte Piet Mondarin zu den Begründern der abstrakten Malerei. Sein abstrakter geometrischer Stil hat nicht nur die Kunstgeschichte, sondern auch viele Designer beeinflusst”, sagt Li. Mondrian arbeitete viel mit geometrischen Formen, um seiner Kunst Ausdruck zu verleihen. Die Künstlerin Zhenya Li wird diese Art des künstlerischen Ausdrucks auch bei der Gestaltung ihres Klavier erproben. Wir sind gespannt!
„Werkraum3“
von Siebdruckerin Stephanie Schmitz und Künstlerin Isabella Kretzdorn
Unter dem Begriff der Kunst verstehen die beiden Kreativen, Stephanie Schmitz und Isabella Kretzdorn, ein Medium, welches Türen öffnet und die Verständigung untereinander fördert. Daher sind die zwei Künstlerinnen aus München auch von der Idee des gemeinsamen Musizierens auf öffentlich zugänglichen Plätzen besonders angetan: “Gerade in der sich ständig verändernden Welt heutzutage, ist es wichtig offen zu sein und gemeinsam Neues zu schaffen.” Ziel ihrer Klaviergestaltung ist ein “symbolisches Orchester”, dass sie mithilfe einer Mischung aus Skulptur, Malerei und Siebdruck visualisieren möchten.
„FLYING HIGH – Das Klavier, das lieber ein Flügel wär“
von der Architekturstudentin Alexa Bartsch und MIKADO / Initiativgruppe e.V.
Kleider machen Leute, sagt man. Für die leidenschaftliche Hobby-Künstlerin Alexa Bartsch gilt dieses Sprichwort aber nicht nur für “Leute” sondern auch für Klaviere: “Durch das Anbringen von schwarz schimmernden Hahnenfedern erhält das Klavier ein schwarzes Kleid, welches ihr das Aussehen eines -im wahrsten Sinne des Wortes- Flügels verleiht. Dadurch wird es zum ungeahnten Star auf der grünen Wiese.” Wir wünschen viel Erfolg beim Einkleiden und sind sehr gespannt auf die elegante Garderobe dieses Klaviers.
„Gamepad“
von Kommunikationsdesigner Florian Scheuerer
“Retro ist geil” ist ein Ausdruck, der aktuell in Jugend-Kreisen des Öfteren zu hören ist. Ein wahrer Retro-Klassiker ist das “Gamepad” des Nintendo Entertainment Systems, welches aus Spieleklassikern wie “Super Mario” bekannt ist. Der gebürtige Münchner will “dieses schlichte Design auf ein Klavier übertragen und somit eine Brücke bilden vom Computer-Spielen zum genauso unterhaltsamen, aber älteren Klavier-Spielen”.
„Hirschleder“
von Raumausstattermeister Karl Rabenseifner und seinem Team
Sonderwertung DAS HANDWERK
Die Rollenverteilung beim Klavierspielen ist grundsätzlich eindeutig geregelt. Ein -maximal zwei- Personen spielen am Klavier und die restlichen Anwesenden lauschen stehend oder sitzend den Klängen der Pianisten. Mit seinem Klavier “Hirschleder” will der Raumausstattermeister mit dieser Tradition brechen. Eine im bayerischen Stil gefertigte Rundbank aus Hirschleder soll zum Verweilen einladen und das Publikum näher an den Pianisten heranführen, da mehr als 2 Personen gleichzeitig Platz nehmen können. Wir freuen uns auf Münchens schönste Sitzbank, die zusätzlich auch noch Töne und Klänge erzeugen kann!
„Eisbach – das Surfer Klavier“
von Komponistin und Liedermacherin Christin Henkel
Die Surferwelle im Englischen Garten ist eine der größten Touristenattraktionen Münchens. Kein Wunder! In welcher Großstadt, die mehr als tausend Kilometer vom nächsten “Surfer geeigneten Meer” entfernt ist, kann man sonst Wellenreiter bei ihrem Sport beobachten? Die leidenschaftliche Surferin Christin Henkel dachte sich: “Wenn wir schon eine Surferszene in München haben, dann fehlt nur noch das passende Klavier in Beach Optik”. Umgesetzt wird das Klavier mit maritimen Flair durch das Anbringen von Materialien wie Surfboard, Sand und Muscheln.
„Kaninchen-Klavier“
von Antonia (11) und ihrem Papa und Grafikdesigner Pezi
Nach dem letztjährigen Tiger-Klavier, wird’s auch dieses Jahr wieder tierisch. Die 11-jährige Antonia baut gemeinsam mit ihrem Papa Pezi ein riesiges weißes Kaninchen, das “statt Karotten lieber gute Musik mümmelt”. Und weil die Schülerin mit Saiten besser umgehen kann als mit Tasten, ist dieses Mal auch eine passende Kaninchen-Gitarre mit dabei. Antonia und Pezi sind sich sicher: “Unsere Kaninchenband lässt jedes Musikherz höher hoppeln!”
„The Song of Nature“
von Künstlerin, Illustratorin und Grafikerin Konstance Lindner
Durch ihre Kindheit und Jugend in Kanada, hatte Konstance Lindner schon immer einen starken Bezug zur Natur. Auch die Idee, Menschen im öffentlichen Raum durch Kunst und Musik zu vereinen, gefällt der Künstlerin sehr gut. So war “The Song of Nature” ihr erster Gedanke zum ‘Play Me, I’m Yours’-Projekt. Bei der Gestaltung ihres Klaviers verknüpft sie diesen Gedanken mit der Botschaft: “Wir sind verbunden!”. Als Symbol für den ewigen Kreislauf der Natur bemalt die Künstlerin das Klavier mit einem Apfelbaum, dessen Äste über das Klavier hinaus in die Höhe ragen. So wird ein verwunschener Apfelbaum entstehen, der sich bespielen und uns verweilen lässt – “zum Platz nehmen und süßen Klängen lauschen.”
„Phönix“
von Damenschneiderin und Modedesignerin Sonja Born
Sonderwertung DAS HANDWERK
In diesem Jahr erneut vertreten: die Damenschneiderin und Modedesignerin Sonja Born. Dieses Mal hat sie sich zur Aufgabe gemacht, einen Phönix zu erschaffen, aus dessen Flügel ein Klavier entspringt. Für die Umsetzung dieser Idee möchte sie verschiedene Materialien verwenden: “Beginnend vom Boden mit einem Kaffeesack, geht dann in Zeitungspapier aus aller Welt über, um dann in den Spitzen in weißer Seider zu enden.” Der Flügel des Phönix wird dann mit Klarsichtfolie überzogen und bildet ein Dach über dem Klavier. “Es soll eine Symbiose bilden, um der Musik Flügel zu verleihen, sie in alle Welt bis ins Universum zu tragen, um nach dem Verklingen erneut zu ertönen, wie auch der Phönix aus der Asche immer wieder neu entsteht.”
„Interaktives Tafellack-Klavier“
von den Kindern und Jugendlichen der Freizeitstätte Boomerang
Die Freizeitstätte Boomerang – ein stadtteilbezogener offener Treffpunkt mit diversen Spielangeboten und offenen pädagogischen Projekten – wird ihr Klavier auf mehreren Ebenen “bespielbar” machen: musikalisch und künstlerisch-kreativ. Denn nach der Bemalung des Klaviers mit Tafellack kann die Oberfläche des Klangkörpers beliebig oft und von jedermann mit Kreiden gestaltet werden und ist damit so wandelbar und interaktiv wie die Musik.
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“
von den Kindern und Jugendlichen des Spielhaus Sophienstraße
Das Klavier vom Spielhaus Sophienstraße wird vor allem eins: kunterbunt! Die Kinder der Einrichtung des Kreisjugendring München-Stadt gestalten nämlich zum Thema “Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt” – ganz im Stil der kecken Kinderheldin Pippi Langstrumpf. Dabei entsteht eine Fantasiearchitektur der Villa Kunterbunt auf und am Klavier. Im Rahmen des KIKS Festival 2017 heißt es dann: werkeln, musizieren und malen was das Zeug hält!
„Musik ist nicht vergänglich“
von Adrian Kugler der Maler- und Lackiererinnung München
Sonderwertung DAS HANDWERK
Für den Maler-Lehrling Adrian Kugler symbolisiert die Teilnahme bei ‘Play Me, I’m Your 2017’ ein “Sprungbrett für sein Leben nach der Haft”. Die Gestaltung eines Klaviers sieht er als Chance, andere an seiner Kunst teilhaben lassen zu können. Diese Chance möchte er nutzen, um den Gegensatz zwischen der Vergänglichkeit der Materialität und der Unvergänglichkeit der Musik auf künstlerische Weise zu thematisieren. Dafür soll das Klavier in einer Rost-Optik gestaltet werden, welche die Endlichkeit des Materials demonstriert und zugleich die Beständigkeit der Musik betont.
„Metui“
von Michael Dopfer & dem Team der Metallinnung München
Sonderwertung DAS HANDWERK
Auch in diesem Jahr wieder mit dabei: Michael Dopfer und sein Team der Metallinnung München. Mit dem Ziel einer stilgerechten Interpretation mit praktischem Gedanken und einer guten handwerklichen Ausführung präsentieren sie uns “Metui”: Das Wortspiel aus ‘Metall’ und ‘Etui’ beschreibt die Idee eines Wetterschutzes fürs Klavier, der wie eine Ziehharmonika auffaltbar ist. Die Grundform bietet das Metall-Logo der Innung, das aus Aluminium angefertigt und mit einer transparenten Folie bespannt sein wird.
Neben den neu gestalteten Straßenklavieren werden auch zwei Flügel im öffentlichen Raum installiert: Der „Pin-Stripper“ von Felix Rodewaldt, seit 2014 treuer Begleiter und auch in 2017 am Standort Gasteig mit dabei, sowie der im Vorjahr von der Malerinnung München gestaltete Flügel „Lotus, Dragonfly & Fish“ von Samtrup Teeyang Gyatso im Rahmen der Sonderwertung DAS HANDWERK.
Alle Klavierideen unterliegen dem Urheberrecht. Bei Verwendung der Entwurfsbilder durch Dritte bitten wir um die Namensangabe des Klaviergestalters als Copyright, sowie den Zusatz „Play Me, I’m Yours München 2017“.