Unsere Klaviergestalter

Alle Einsendungen wurden von einer hochkarätigen Jury besprochen und hier stellen wir Euch die Klaviergestalter von Play Me, I’m Yours 2016 vor!


TIGER-KLAVIER
von Antonia (10) und ihrem Papa und Grafik-Designer Pezi

Was passt besser zum Grossstadtdschungel München als ein Tiger? Und dieser hier hat auch noch 52 weiße, blitzende, scharfe Zähne. Nur ganz Mutige trauen sich, ihre Hände in sein riesiges Maul zu legen um dem Tiger seine Musik zu entlocken!  Und nachdem Antonia, die bereits bei einem Graffiti-Kurs bei Loomit mitgemacht hat, stammt von ihr der Entwurf, während Papa Spezi sich um die Holzarbeiten kümmert.


„Swing Me, I’m Yours“
von Katrin Bauerschmidt, Schreinerin und Dipl.-Ing.(FH) Holztechnik
Sonderwertung DAS HANDWERK

Dass Schreinerin Katrin Bauerschmidt ihre Begeisterung für Holz gerne mit anderen teilt, sieht man ihrem Projekt „Swing Me, I‘m Yours“ sofort an. Wieso sollte es auch nur der Pianist bequem haben? Mit einer Bank für Zuhörer vorne dran springt der Funke viel schneller aufs Publikum über.


Kunst-Koffer-Klavier
Heike Diercksen und Cölestina Scholz des KunstMobil München e.V.  und die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Flüchtlingsunterkunft in Daglfing

Das Kunst-Koffer-Klavier wird auf jeden Fall: bunt! Hinter dem Projekt „Kunst-Koffer“ steht der Verein KunstMobil München e.V. und Fachkräfte aus dem künstlerischen und pädagogischen Bereich, die gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an unterschiedlichen öffentlichen Plätzen, u.a. auch Flüchtlingsheimen, malen, basteln, kleben und bauen. Das Angebot ist kostenlos, und für Play Me, I’m Yours, macht der Kunst-Koffer unter der Leitung von Heike Diercksen und Cölestina Scholz Halt in der Flüchtlingsunterkunft in Daglfing. Dort werden die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einem Workshop das Klavier gestalten  – und nach Aktionsende wird das gestaltete Klavier auch wieder dorthin zurückkehren.


„Skyline“| München entdecken. Der Klang deiner Stadt
von Lilian von der Goltz, Studentin der Landschaftsarchitektur

Diese wunderschöne Gestaltungsidee gibt sowohl dem Spieler als auch dem Zuhörer die Möglichkeit München neu zu entdecken. Auf jedem Bereich des Klaviers wird dabei eine andere Facette der Stadt gestalterisch dargestellt. Und wem der hektische Alltag der Großstadt zuviel werden sollte, kann mit der Klaviermusik ein wenig abschalten und darf auch mal für ein paar Minuten in den Wolken hängen …

„Giselle“
von Michael Dopfer und dem Team der Metallinnung
Sonderwertung DAS HANDWERK

Michael Dopfer und sein Team von der Metallinnung München haben uns schon im letzten Jahr mit einer tollen Idee begeistert.
Dabei hatten sie so viel Spaß, dass sie unbedingt wieder dabei sein wollten. Diesmal präsentieren sie uns „Giselle“, eine weiblich-stilisierte Figur, die das Klavier unter ihrem Rock versteckt.

„Natur-Filz-Klavier“
von Lisa Huber, Kunstpädagogin, und den Kindern des Integrationskindergartens Kunterbunt

Die 25-jährige Lisa Huber ist Kunstpädagogin, angehende Kunsttherapeutin und wird zusammen mit den Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren des Integrationskindergartens Kunterbunt ein Filz-Klavier gestalten. Dabei soll der Naturraum „Isar“ dargestellt werden, vom Fluss über die Pflanzenwelt bis hin zu den tierischen Bewohnern. „Play Me, I’m Yours bietet eine tolle Chance, ein größeres Projekt mit den Kindern umzusetzen, wofür normalerweise die Mittel fehlen. Das Projekt verbindet Kunst mit Musik, Natur und den Lebensraum Isar.“, sagt Lisa.


„Lotus, dragonfly and fishs“
von Samdrup Tseyang Gyatso, Malerinnung München
Sonderwertung DAS HANDWERK

Mit dem Projekttitel „Lotus, dragonfly and fishs“ weckt er Neugier für sein Projekt. Der gebürtige Tibeter und Maler- und Lackiererlehrling möchte das Klavier mit der Natur verbinden und somit eine Brücke zwischen Verstand, Herz und Körper schaffen.

„Fundstücke von der Isar“
von den Kindern und Eltern des Naturkindergartens am Flaucher
Die Eltern und sechzehn Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren der Elterninitiative Naturkindergarten am Flaucher möchten ihr Klavier mit Fundstücken von der Isar gestalten. Dort gibt es zb. Blumen, Glitzerscherben, Äste, Stöcke und Dinge, die die Leute liegen lassen. Das Klavier soll die Liebe der Kinder zu ihren Spielplätzen an der Isar zeigen. Die Künstler und Gestalter unter den Eltern helfen dabei.

„Gepolstertes Klavier“
von Susan Hotter und Carl Rabenseifer, Raumausstatter
Sonderwertung DAS HANDWERK

Traditionelles Polstern gehört zu den Königsdisziplinen in der Raumgestaltung, also wieso nicht gleich ein ganzes Klavier damit verschönern, dachten sich Susan Hotter und Carl Rabenseifer bei ihrer Bewerbung. Wir sind gespannt!


„D-Lan“
von Philipp Heinlein, Designer

Parallel zur Corneliusbrücke soll eine akustische Brücke über die Isar entstehen. Genau an der flussoberen Spitze der Museumsinsel soll, wie im Vorjahr, ein Klavier stehen. Es soll mittels zweier Dosentelephone mit den beiden Flussufern verbunden werden. Eines in die Grünanlage Erhardtstraße, ein anderes zum Uferweg entlang der Eduard-Schmid-Straße. Analoge Klavier- musik wird durch ein analoges Medium für alle Menschen hörbar über den Fluss getragen. Technisch müssen große Blechdosen mit Stahl- oder Kupferdraht direkt zwischen Sender (Klavier) und Empfänger in direkter Linie, ohne Umlenken, leicht verspannt werden. Die Veranstalter prüfen die Umsetzbarkeit noch mit der LH München.


„Mikado-Klavier“
von Karoline Morales Avilés und den Kindern und Jugendlichen des interkulturellen Musikprojekts von MIKADO der IG IntiativGruppe

Das Musikprojekt der InitiativGruppe (IG) existiert schon seit 15 Jahren. Das Musikprojekt der IG findet im Rahmen des Projekts MIKADO – Jugendkultur und Bildung statt. Die Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 27 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund. Im Projekt MIKADO wird Musik als Medium interkultureller Verständigung und Möglichkeit zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen verstanden. Im Rahmen von Play Me, I’m Yours gestalten die Kinder und Jugendlichen von MIKADO nun eines der Klaviere – wir freuen uns sehr darüber!


„Körper-Klavier“
von Tanja Richter (www.pianozeit.de) in Zusammenarbeit mit den Netzwerkfrauen e.V. und dem AbArt e.V.

Es soll ein Klavier entstehen, das möglichst vielen Menschen zugänglich ist. Bei der Gestaltung eines Klaviers möchten wir unsere körperliche Vielfalt zeigen, das gesellschaftliche Idealbild der Perfektion (die oft gleichbedeutend mit Alternativlosigkeit ist) in Frage stellen und eine Ästhetik des Anderssein zur Diskussion stellen. Dabei fragen wir auch nach den möglichen Nutzungsformen: Kann man einem Klavier nur mit den Händen Töne entlocken? Unsere Idee ist es das Klavier z.B. mit Körperumrissen und/oder Fotos und nach Möglichkeit mit einer Statue und/oder Körperteilen aus Gips zu gestalten, oder auch Rollstuhlräder am Klavier zu befestigen. Dies sind erste Ideen, die sich in der weiteren Auseinandersetzung mit dem Objekt noch verändern können.


„Kinderspiel“
Sonja Born, Maßschneiderin
Sonderwertung DAS HANDWERK

Maßschneiderin Sonja Born möchte alle Kinder, ob groß oder klein, zum gemeinsamen spielen einladen. Ein „Kinderspiel“, so der Titel, wird ihre Projektarbeit, für die sie Hände aus Kaffesäcken und ein Fadenspiel aus rotem Seil fertigen will, aber sicher nicht.

„Playing Blue“
von Michael Wassermann, Komponist und Künstler

Zunächst werden beim Klavier unter Berücksichtigung der Spielbarkeit und der Stabilität alle nicht tragenden Gehäuseteile entfernt, auch die Klaviaturbacken. Ein Gestell aus Fichten-Kantholz ,ca. 4x4cm Durchmesser, wird hergestellt und an die tragenden hölzernen Teile des ‚Rest-Klaviers‘ stabil angeschraubt – nicht an den Resonanzboden. Auf diesem Rahmen werden passgenau OSB-Platten montiert, wodurch ein großer hölzerner Quader entsteht. Auf einer Seite schaut lediglich eine dünne ‚Klaviatur-Leiste‘ heraus. Auf diese Weise wird das Klavier anonymisiert und von dem Zwang befreit, eine Marke zu verkörpern. Völlig reduziert stilisiert es sich selbst. Der hölzerne Quader wird mit Gesso mehrfach grundiert, mit reinem Ultramarinblau gespachtelt und schliesslich matt gefirnisst. Die Ölfarbe dazu wird eigens angerieben. Öl als Bindemittel garantiert neben Firnis und chemisch verschiedenen, fast gleichen Farbtönen ein Maximum an Farb- und Tiefenwirkung. Ultramarinblau zieht nach innen. Völlig konzentriert in die Tiefe des Nichtseins. Rezipierende sind eingeladen, sich dazu spielend zu verhalten.


„Musik Beflügelt“
von Nina Winklhofer, Architekturstudentin an der TUM

Musik beflügelt. Unter diesem Motto steht die Idee der Architekturstudentin Nina Winklhofer. „Musik verleitet zum Träumen, versetzt in eine andere Welt und gibt mir ein Gefühl der Schwerelosigkeit“, schreibt sie uns in Ihrer Bewerbung. Deshalb lässt Nina das Klavier abheben – das Klavier wird dabei weiß grundiert und mit Farben in einer Art Bandmuster bemalt. Die Anzahl der Bänder nimmt nach links oben ab, sodass optisch der Eindruck steht, dass das Instrument in die Luft steif. Die Flügel sind bespannt mit Fallschirmseide, die Unterkonstrukttion wird aus Metallhohlprofilen geschweisst.

Alle Klavierideen unterliegen dem Urheberrecht. Bei Verwendung der Entwurfsbilder durch Dritte bitten wir um die Angabe des Klaviergestalters als Copyright sowie dem Zusatz „Play Me, I’m Yours München 2016“.